Mein Portrait – Niklas Hahn

Ich bin an das Segelfliegen gekommen durch einen Kollegen meiner Mutter. Er war Segelflieger und hat meiner Mutter davon erzählt. Dies inspirierte mich und ich war sofort Feuer und Flamme. Einmal auf dem Flugplatz und schon wollte ich nicht mehr zu meinem Fußballtraining. Segelfliegen war mein neuer Traum.

Anschließend habe ich nach einem Verein in meiner Nähe geschaut und bin auf den Hannoverschen Aero-Club gekommen.

2012 bin ich eingetreten und habe mich in der nächsten Saison freigeflogen. Das war ein wirklich besonderes Erlebnis an das ich mich bis heute erinnere. Zusammen mit den vielen anderen Flugschülern eiferte ich jedes Wochenende um die wenigen verfügbaren Starts.

„Steiler und langsamer, aber auch nicht zu langsam.“, sagten meine Fluglehrer, unteranderem Ernst und Harald, zu mir. Damit war der Grundstein fürs Kurbeln und Zentrieren gesetzt. Aber auch vor der Theorie machte ich nicht halt. Ich verschlang alle Bücher, welche sich zu diesem Thema finden lassen konnten.

Zwei Jahre später erflog ich meine Lizenz und kurz darauf folgten schon die ersten Streckenflüge. Zu Beginn war es erstmal komisch vom Platz weg zu fliegen, aber zusammen mit den anderen habe ich es dann geschafft den Platz zu verlassen. Der erste Streckenflug endete auf einem großen braunen Acker in der Nähe von Uelzen, nachdem mit viel zu großem Elan vom Platz mit den Wolken weggeflogen wurde. Ohne Wolken ging es nicht so gut zurück. Durch die vereinsinternen Streckenfluglehrgängen beim Hannoverschen Aero-Club konnte ich weitere Erfahrungen sammeln.

2018 hatte ich dann die Möglichkeit bei dem D-Kader ein Trainingslager mitzumachen. Dort konnte ich mir einige weitere Tipps und Tricks abgucken und habe neue Leute kennengelernt.

Ein Jahr darauf hatte ich die Möglichkeit eine ganz andere Art der Segelfliegerei in den Bergen von Süd-Frankreich kennenzulernen. Die Eindrücke, die ich dort sammeln konnte, haben mich nachhaltig geprägt und aufgezeigt, dass man die Gewalten von Wind und Wetter niemals unterschätzen darf. Gleichzeitig hat das bodennahe Fliegen einen unglaublichen Reiz und die Aussicht von da oben ist einfach Wellness.

Im Allgemeinen ist das coole am Fliegen das Zusammenspiel von Mikro und Makro: 10° zu flach und ein paar km/h zu schnell und schon lässt sich der Bart nicht mehr gut zentrieren. Im großen Maßstab kann ein Anfänger einen größeren Flug hinlegen als ein Profi, wenn sie sich in wenigen Kilometer entfernten Wettergebieten bewegen. Die richtige Wahl des Abflugszeitpunktes und die Strecke in das richtige Gelände zu legen erfordert viel Planung, Strategie und Vorbereitung. Gleichzeitig hängt es maßgeblich davon ab, ob man sein Ziel erreicht, wie konzentriert man in jedem Moment ist und welche Entscheidungen man während des Fluges trifft. Dieses Zusammenspiel aus Konzentration, Vorbereitung, Spaß und Feuerwerken fürs Auge macht diesen Sport einfach einzigartig. Man kann sich wahrscheinlich endlos weiterentwickeln.

Der D-Kader schafft perfekte Bedingungen große Schritte voranzukommen und ich bin sehr dankbar für die Chance. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an meine Vereinskameraden, die Trainer und allen anderen die mich bei meinem fliegerischen Werdegang unterstützt und begleitet haben.

Foto: Niklas Hahn
Text: Niklas Hahn

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