Mein Portrait – Joshua Arntz

„Schon seit ich denken kann wollte ich Segelfliegen. Mit 2 Jahren hatte mich mein Vater das erste Mal im Segelflugzeug mitgenommen und für mich war immer klar, dass ich auch Fliegen werde. Mit 6 Jahren begann ich auf ein eigenes Flugzeug zu sparen und mein Vater sagte damals als Spaß, dass er sich zur Hälfte beteiligen würde. Im Frühjahr 2010 war es nun endlich soweit. Ich war 14 und konnte mit der Ausbildung beginnen. Nach den ersten zwei Monaten durfte ich dann auch alleine fliegen und schloss mit meinem ersten Alleinflug auch gleich den ersten Thermikflug über einer halben Stunde ab. Im Herbst konnte ich dann mit auf einem Vereinsfluglager in Bückeburg mit dem Astir auch meine ersten Hang- und Wellenflugerfahrungen machen. Mit 16 Jahren bekam ich dann meine Pilotenlizenz und bald darauf erinnerte ich meinen Vater an unsere Abmachung. Wir fanden dann auch das perfekte Flugzeug und so hatte ich mit 16 Jahren eine Hornet. Meine größte Strecke waren bis dahin 330km.
Zu Beginn der neuen Saison 2013 konnte ich nun mit eigenem Flugzeug richtig durchstarten und hatte schnell die 400km Marke geknackt. Auf dem Repker Vergleichsfliegen, meinem ersten Wettbewerb, konnte ich zusammen mit meinem Vater den 3. Platz belegen. Im Sommer folgte dann meine erste Juniorenquali in Roitzschjora, bei der ich immerhin einen Nachrückerplatz erfliegen konnte. Damit gelang mir der Einstieg in den niedersächsischen D-Kader, wo ich bereits im Winter viel Theorie erlernen konnte, um sie dann in der nachfolgenden Saison anzuwenden.
2014 ging es nach bestandener Führerscheinprüfung im Februar direkt an das Wesergebirge wo ich mit 550km meine neue persönliche Bestleistung aufstellte. Da mein Verein sehr aktiv in der 1. Segelflug-Bundesliga ist, war natürlich auch da immer der Ansporn groß dort meinen Verein weiterzubringen. So schaffte ich es in 560 km nur einmal nach dem Abflug zu kreisen und mit knapp 132km/h meinen bis heute schnellsten Bundesligaflug zu absolvieren. Ich flog dann in Winzeln die Seniorenquali und konnte auch da mir einen Nachrückerplatz sichern. Kurz vor der Junioren DM bekam ich das Angebot in der Standardklasse nachzurücken, was ich mit dem Discus 2 meines Vereins dann auch tat. Diese lief zwar nicht so erfolgreich, aber dennoch konnte ich dabei viel lernen. Insbesondere das Fliegen mit Wasser hatte ich vorher fast gar nicht geübt. Im Laufe der Saison konnte ich dann auch bereits 3 Flüge über 600km erzielen.
Im Herbst bewarb ich mich dann als Sportsoldat, wofür die Nominierung im D-Kader Voraussetzung ist, und wurde dort auch angenommen. Was folgte war das beste Jahr was man sich als Segelflieger nur vorstellen kann. Bereits im März ging es für 5 Wochen nach Südfrankreich wo wir 2 Arcen zur Verfügung hatten und der Bundestrainer uns das schnelle Fliegen in den Alpen beibrachte. Besonders beeindruckend waren die vielen Tage mit Welle bei denen ich bis zu 950km zurücklegte. Danach folgten dann 5 Wettbewerbe von denen ein Highlight sicherlich die Teilnahme an der Senioren Clubklasse DM war. Bis zum letzten Tag konnte ich mich dort auf dem zweiten Platz halten, jedoch rutschte ich mit einer Außenlandung dann auf den neunten Platz ab. Die Top 10 bei so einem Wettbewerb überhaupt zu erreichen war für mich aber dennoch ein toller Erfolg. Auf der nachfolgenden Juniorenquali in Burgdorf flog ich dann zusammen mit Jan-Hendrik im Team, mit dem ich zuvor intensiv auf den D-Kadermaßnahmen trainiert hatte. Ich konnte mich dabei auch wieder für die Junioren DM qualifizieren. Nach meinem Sportsoldaten Jahr mit über 550 Flugstunden und 34750 Streckenflugkilometern begann nun mein Studium.
Für 2016 hatte ich das Glück einen Ventus 2cxT fliegen zu dürfen, womit ich mich in Bayreuth für die 18m DM qualifizierte. Die Junioren DM konnte ich wegen meines Studiums leider nicht fliegen. Die Saison nutzte ich dann unter anderem für drei Flüge mit meiner Hornet über 700km. So kam ich für die Saison 2016 auf über 300 Flugstunden.
2017 nahm ich dann an der 18m DM in Stendal teil. Zusammen mit Heiko (unserem D-Kader Trainer) flog ich im Team, das hatten wir auf dem D-Kader Trainingslager zuvor intensiv geübt.
Rückblickend kann ich feststellen, dass mich die Zeit im D-Kader weit voran gebracht hat. Das intensive Training in Verbindung mit dem theoretischen Unterricht und dann noch mit so einer guten Stimmung untereinander macht einfach eine Menge Spaß. Vielen Dank an unsere Trainer und alle die mich immer unterstützt haben. (Besonders zu erwähnen sind hier neben meiner Familie: mein Fluglehrer und Vorbild Heiko, Steven und ganz besonders Holger für die HK)“

Foto: Joshua Arntz
Text: Joshua Arntz

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