Mein Portrait – Christian Harms-Zumbrägel

Etwas mehr als drei Monate vor meinem 14. Geburtstag ging es für mich am ersten Juli 2007 das erste Mal als Flugschüler in die Luft.
Betrachtet man die äußeren Umstände, wurde schon fast von mir erwartet, dass ich zumindest die Segelfliegerei ausprobieren muss:

  • Der Vater flog bereits etliche Jahre Motorflug und verfiel einige Jahre vorher der Oldtimerfliegerei
  • Der Onkel hielt bzw. hält bis heute die Position des Ausbildungsleiters im Verein inne
  • Der eigene Bruder begann mit der Segelfliegerei bereits vier Jahre vor einem und flog schon eifrig mit der gemeinsamen ASW19 „Hotel-Zulu“

Aus dem anfänglich gefühlten Pflichtbewusstsein der Fliegerfamilie gegenüber entwickelte sich jedoch sehr schnell ebenfalls eine intensive Begeisterung für den Segelflugsport. Im Laufe der Ausbildung wurde klar, dass sich Fußball und Fliegen am Wochenende sehr schlecht vereinbaren lassen. Eine Entscheidung wie es weitergehen soll war also nötig. Diese ist auch schnell gefallen. Segelfliegen sollte die kommenden Jahre mein Wochenende oder viel mehr nahezu meine gesamte Freizeit bestimmen. Ende 2010 hielt ich dann endlich den Flugschein in der Hand und das erste Ziel wurde endlich erreicht.
Ab diesem Tag an ging es die nächsten Jahre mehr oder weniger gut Überland. Da es bei uns im Verein zu dem Zeitpunkt kaum Streckenflugpiloten gab und mein Bruder mittlerweile bereits auch beruflich bedingt weniger am Flugplatz war, musste ich in diesen Jahren viele Erfahrungen selber sammeln.
Im Jahr 2014 nutze ich die Möglichkeit zur gemeinsamen Teilnahme mit Johanna an einem Streckenfluglehrgang  vom Landesverband Niedersachsen in Celle-Scheuen. Dank der hervorragenden Trainer konnte die Begeisterung für Streckenflug bei mir neu entfacht werden.
Bereits in dieser Zeit nahmen wir mit einigen Piloten aus dem Verein an der alljährlichen stattfindenden Bezirksmeisterschaft Weser-Ems und dem Manfred-Krebs-Gedächnisfliegen teil. Während mich dabei der direkte Vergleich mit anderen Piloten selbstverständlich reizte, war es doch das familiäre Miteinander und der gemeinsame Spaß den man auf diesen Wettbewerben mit allen Teilnehmern hatte, die mich seit der ersten Teilnahme nicht mehr los lassen.
Durch die gesammelten Erfahrungen durch die „kleinen“ Wettbewerbe und dem Streckenfluglehrgang entschied ich mich also 2015 gemeinsam mit Matze und unseren LS1en an den Qualifikationsmeisterschaft in Burgdorf teilzunehmen.
Am Ende reichte es dann doch widererwartend mit unseren beiden Luftmopeds für die Qualifikation der Deutschen Meisterschaft im Folgejahr und der damit verbundenen Mitgliedschaft im Niedersächsischen D-Kader.
Bei der Deutschen Meisterschaft der Junioren in Marpingen konnte ich trotz einer hinteren Platzierung wohl bis dahin die meisten Erfahrungen innerhalb eines Wettbewerbs sammeln.
Zeigte mir der Wettbewerb doch auf, welches Leistungspotential und gesunden Ehrgeiz einzelne Piloten aufweisen können. Ausschlaggebend für solch eine positive Erinnerung an diesen Wettbewerb war aber wieder einmal die Anzahl an neuen Freundschaften und die große Menge Spaß die man auch als Teammitglieds des D-Kaders hatte.
Die ersten beiden Jahre des D-Kaders konnten am Ende also durchaus als persönlicher Sicht als völliger Erfolg verbucht werden. Denn auch fliegerisch konnte man durch die gute Betreuung und den verschiedenen Veranstaltungen des D-Kaders dank der Trainer sehr viel Lernen und an Erfahrung gewinnen.

Es lag also auf der Hand, dass ich auch die darauffolgende Qualifikationsmeisterschaft der Junioren in Achmer mitfliegen wollte.
Diesmal konnten Matze und ich noch weitere Freunde westlich der Weser in Form von Johanna, Andre, Hauke und Maik zur Teilnahme begeistern.
Hier konnte ich auf die gesammelten Erfahrung und die Unterstützung der Trainer zurückgreifen und konnte mich so gemeinsam mit dem Großteil meiner Teamkollegen erneut für den D-Kader und die Deutsche Meisterschaft in diesem Jahr qualifizieren.

Rückblickend haben mich insbesondere die letzte drei Jahre sowohl persönlich als auch fliegerisch sehr weit nach vorne gebracht. Ich hoffe, dass auch das vierte und letzte Jahr meiner D-Kader-Zeit so positiv verläuft und ich auch einiges meiner gemachten Erfahrung in dieser Zeit weitergeben kann.

Am Ende möchte mich schon jetzt bei allen beteiligten Bedanken, die mich auf dem bisherigen Weg so gut unterstützt und gefördert haben. Selbstverständlich zählen neben den sehr guten Trainern auch die eigene Familie und Freunde. Besonders hervorheben möchte ich jedoch meinen Bruder Michael, der mir trotz der großen Entfernung immer beratend zur Seite steht und mir buchstäblich erst die Möglichkeit bietet auf ein sehr gut geeignetes Flugzeug zurück greifen zu können.

Man mag zwar eventuell alleine im Flugzeug sitzen. Jedoch sollte man sich immer Bewusst sein, welches Team einen auf diesen Weg begleitet und dies erst ermöglicht hat.

Text: Christian Harms-Zumbrägel
Bild: Christian Harms-Zumbrägel

3 Antworten

  1. Susi Ording sagt:

    Kann man mit dem Flugzeug auch einen Looping machen?

    • Ansgar Brinkmann sagt:

      Spannender Bericht, toll geschrieben. Das mit dem Looping ist für mich allerdings auch noch nicht ganz klar. Kann man das von der Thermodynamik her machen oder ist das eher nicht möglich?

  2. Harms sagt:

    Hey Susi, das ist mit einem Segelflieger durchaus möglich. Am besten tauschen wir uns dazu beim nächsten Erfrischungsgetränk bei dir aus 😉

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